Am vergangenen Sonntag fanden in Mainz erstmals die Deutschen Meisterschaften (DM) aller Langstaffeln in einem neuen Format als separater Wettbewerb statt. Früher waren die Staffeln noch anderen Meisterschaften zugeordnet. Die Reaktionen waren geteilt: Einerseits starteten auch Olympiateilnehmer wie Hanna Klein (Tübingen), Marc Koch (Berlin) und Manuel Sanders (Dortmund), andererseits müssen einige Athleten noch ihre Einzel-Norm für die DM in Berlin rennen und fehlten.
Die LG Braunschweig ging mit zwei Staffeln an den Start. Die Männer waren über die 3 x 1.000 m die letzten sieben Jahre sehr erfolgreich und landeten immer auf dem Siegerpodest. Das war auch dieses Jahr das erklärte Ziel. Die Frauen qualifizierten sich nach langjähriger Abstinenz erstmals wieder über die 3 x 800 m und wollten sich achtbar schlagen.
Die Männerstaffel musste auf ihren stärksten Läufer der letzten Jahre, Julius Lawnik, verzichten und trat in der Besetzung Sebastian Hendel, Viktor Kuk und Max Dieterich (alle MTV) an. Der Langstreckenläufer und amtierende deutsche Vizemeister im Halbmarathon Hendel hielt sich die ganze Zeit in der Spitzengruppe auf und wechselte nach ca. 2:27 Minuten als Dritter auf den Routinier Kuk. Die zweiten Läufer verschleppten kurzzeitig das Tempo, um dann plötzlich zu beschleunigen. Dadurch musste Kuk leider abreißen lassen und übergab als Sechster an Dieterich. Der gerade aus den USA zurück gekehrte College-Student Dieterich ging volles Risiko und schloss eine größere Lücke nach 200 m, um die Chance auf das Podest zu wahren. In der letzten Runde bezahlte er dafür und verlor den Anschluss. Die Staffel erreichte schließlich nach 7:24,61 Minuten als Sechster das Ziel und war sichtlich enttäuscht, ohne Medaillen nach Hause fahren zu müssen.
Die Athletinnen der Frauenstaffel, Lina Minnich und Johanna Mauer (beide MTV) sowie Charlene Teuber (Eintracht), hatten schon ihre allerersten DM-Erfahrungen in Staffel- und Cross-Wettbewerben sammeln können. Dieses Mal ging es aber gegen stärkere Konkurrenz. Im ersten Zeitlauf startete Minnich und hielt sich zunächst am Ende einer Dreiergruppe auf. Auf der Zielgeraden überholte sie noch eine Konkurrentin und übergab an Teuber. Im Laufe ihrer beiden Runden wurde Teuber zwar wieder überholt, konnte aber als einzige ihre Bestzeit über 800 m abrufen. Die Schlussläuferin Mauer verfolgte die gleiche Taktik wie Dieterich und lief risikoreich schnell auf. Dem Konter nach 500 m konnte sie dann aber nichts mehr entgegensetzen. Mit einer neuen Saisonbestzeit von 7:12,27 Minuten belegte das Trio am Ende den zwölften Platz und möchte nächstes Jahr bei den DM wieder angreifen.