Die deutschen 10.000 Meter-Meisterschaften (DM) auf der Rundbahn fanden am vergangenen Wochenende bei strömendem Regen im nordrhein-westfälischen Wassenberg statt. Etliche Athleten – darunter auch Tom Förster von der LG Braunschweig – trotzten den widrigen Bedingungen allerdings bestens.
Förster beendete das Männerrennen als Zweiter mit einer neuen persönlichen Bestzeit in 28:12,41 Minuten. Damit lief der noch zur Juniorenklasse gehörende Athlet des MTV Braunschweig zur Deutschen Vizemeisterschaft hinter dem in 27:59,98 Minuten siegreichen Filimon Abraham (Regensburg) und zur erneuten DM-Juniorenmeisterschaft nach dem erst zwei Monate zurückliegenden U23-Titel über 10 Kilometer auf der Straße. Seine um fast 30 Sekunden pulverisierte neue Bestzeit bedeutet zugleich die Erfüllung der Norm für die Europameisterschaften in Rom im Juni.
Entsprechend glücklich zeigte sich der Deutsche Meister Förster nach seinem beherzten Rennen, das er nach dem Ausstieg eines Tempomachers gemeinsam mit Abraham vorn weit vor den anderen deutschen Spitzenathleten bestritt: „Doppelt gut sind der Titel und die EM-Norm. Ich bin mega happy, dass ich es geschafft habe“, jubelte er direkt nach dem Rennen. Dass er quasi nebenbei auch den bisherigen niedersächsischen Landesrekord in der Männerklasse aus dem Jahr 1991 (!) um fast 25 Sekunden verbessert hatte und sich nun auch auf dem zweiten Platz der ewigen deutschen U23-Bestenliste wiederfindet, war dem LG-Athleten zu diesem Zeitpunkt womöglich noch gar nicht richtig bewusst. Für Förster wären eine – nach derzeitigem Stand durchaus wahrscheinliche – Nominierung und ein damit verbundener Start bei den Europameisterschaften (EM) in Rom sicherlich der Höhepunkt seiner noch jungen sportlichen Laufbahn, die bereits mit zahlreichen DM-Titeln seit der Jugendklasse gespickt ist.
Ein weiterer Schützling von Heimtrainer Udo Hendel hatte bereits am Wochenende zuvor beim Hamburg-Marathon genauso überzeugt. Sein Sohn Sebastian Hendel (ebenfalls MTV Braunschweig) kam nach einem sehr couragierten Rennen als bester Europäer hinter neun afrikanischen Läufern ins Ziel und verbesserte in starken 2:08:51 Stunden seine bisherige persönliche Spitzenleistung um über 80 Sekunden. Damit ist Hendel derzeit Fünfter der deutschen Jahresbestenliste. „Bis Kilometer 30 lief es überraschend gut. Hinten raus haben Wärme und Wind mir dann den Stecker gezogen – aber ich kann mich nicht beschweren und bin sehr froh über diese Steigerung“, sagte Sebastian Hendel. „Vielleicht kann ich bei meinem nächsten Marathon im Herbst noch mal einen weiteren Schritt machen. Aber man kann natürlich auch nicht immer eine Bestzeit erwarten.“